Das folgende ist KEINE Rechtsberatung sondern nur eine generelle Empfehlung. Dafür bitten wir euch an einen eingetragenen E-Commerce Rechtsberater zu wenden (siehe Empfehlungen dazu weiter unten). Mit diesem Artikel kann man aber die Verkäufe erhöhen indem man auch das Vertrauen der Kunden erhöht.
Verehrte Shopileute!
Ein sehr wichtiges Thema wird oft überschaut, oder gar vermieden beim Online Handel oder Dropshipping Geschäftsmodell und mit diesem Leitfaden möchte ich unsere Tipps dazu geben, wie man das eigene Shop DSGVO-konform machen kann um mögliche Audits durch unsere Banking Partner oder das Risk Team zu vermeiden, sowie die Abmahnungsgefahr zu eliminieren.
An erster Stelle können 2 Dinge einen Anfangs helfen, um ein rechtskonformes Shop zu betreiben: 1) die Rechtstexte auf dem neusten Stand haben, und 2) einen guten Cookie Banner, der es dem Besucher erlaubt, jegliche Session, Persistent, Essential, sowie Non-Essential Cookies ein oder ausschalten zu lassen bevor dem "Cookie Dump auf Page Load". Zum Thema "Shopify Payments und das Risiko-Element im eigenen Shop reduzieren" siehe mehr dazu weiter unten.
Wie gesagt, um eine qualifizierte Rechtsberatung zu erhalten, empfehlen wir die folgenden Online-Shop Rechtsexperten um eine deren "Tiefenprüfungen" durchzuführen:
Siehe zwei sehr hilfreiche Artikel der IT Rechtskanzlei und des Händlerbundes zu wie man den Shop rechtskonform einrichten kann hier:
Wollt ihr euch über Google Fonts informieren dann sieht unsere Conversations zu diesem Thema hier.
Ein Win-Win und No-Brainer? Man kann damit auch das Vertrauen der Besucher zum Shop sowie die Conversions stark erhöhen. Siehe auch dazu mein Tipp zum Thema "Carbon Footprint" sowie "Feel-Good Factor" des Shops weiter unten.
Shopify Payments kann von unseren Banking Partner aus dem Shop entfernt werden aufgrund einer zu hohen Risikostufe im Shop, und um das zu vermeiden empfehlen wir einen ausführlichen Punkte Plan zu erstellen, wie man das Risiko Element im Shop auf fast Null reduzieren kann.
Shops können Überprüfungen unterzogen werden bedingt durch ein hohes Risiko im Shop. Es gibt ja das globale Money Laundering und Geldwäschegesetz (GwG) sowie die Shopify Nutzungsbedingungen und da wäre es vielleicht an der Zeit zu überlegen, das Shop so richtig risk-free sowie DSGVO-Konform zu machen, v. a. beim Dropshipping, wo es auch oft zu Abmahnungen gegen den Shopbetreiber kommen kann (siehe Liste weiter unten).
Das GwG regelt unterschiedliche Arten von Pflichten. Diese lassen sich auf folgende drei Säulen stützen:
Produkte die nicht mit Shopify Payments erlaubt werden sind die folgenden:
Unsere Banking Partner stufen ein hohes Risiko eines Shops u. a. in den folgenden Shop Kategorien ein (in der folgenden Rangfolge):
Siehe unsere Help Docs und Shop Security Apps zu diesem Thema hier:
Das Dropshipping und die hohen Retouren- oder Rückbuchungsquoten
Beim Dropshipping Geschäftsmodell können Probleme auftreten, wie Abmahnungen durch den IDO-Verband aufgrund Transfer der Kundendaten an dritte in China und USA ohne explizite Zustimmung der Kunden, hohen Retouren- oder Rückbuchungsquoten, oder im schlimmsten Fall das Shopify Payments ganz entfernt werden könnte (und man teure alternative Zahlungsmethoden verwenden muss). Deshalb wären die folgenden Tipps der beste Weg, um das zu vermeiden und gleichzeitig das Vertrauen der Kunden zu erhöhen.
Einen umfassenden Punkte-Plan zusammenstellen, wie man das Shop rechtssicher machen kann und Abmahnungen reduzieren:
Du könntest z. B, einen umfassenden Punkte-Plan zusammenstellen, wie du das Risiko deines Shops und des Dropshipping, der Erstattungen und der Rückbuchungen reduzieren wirst.
Man kann beim Produkttitel jedes Produkts die Lieferzeiten groß anzeigen, um so dem Besucher deines Shops eine verbesserte Kauferfahrung anbieten zu können. Mehr zu diesem Thema unten.
Weitere wichtige Dinge zu überlegen um ein DSGVO-konformes Shop zu betreiben das auch den Shopify Nutzungsbedingungen entspricht und die Verkäufe dadurch erhöhen kann (z. B. mit DSGVO/LUCID Trust badges usw.):
Ist dein Shop im Handelsregister eingetragen als Kapitalgesellschaft und wenn ja, bei welchen Registergericht?
Hast du eine EORI Nummer für das Dropshipping, und wenn ja, dann diese bitte im Shop ersichtlich machen. Jeder, der international kauft oder verkauft, ist verpflichtet, eine EORI-Zollnummer zu haben.
Bist du beim Lucid Verpackungs-Register registriert - ja / nein (falls nein dann siehe deren FAQs hier). Hier ist wichtig anzugeben bei welchen Systempartner du angemeldet bist (wie z. B. Reclay), und wo du deine Mengenmeldung abgegeben hast.
Hast du sein Shop eine Tiefenprüfung entweder der IT Rechtskanzlei/Trusted Shops/Händlerbund durchziehen lassen? Dies rate ich unbedingt umgehend machen zu lassen. Mehr dazu hier bei Trustedshops.
Hast du eine Cookie App (wie die von Beeclever) die dem neuen Cookie Gesetz des EuGH vom 1. Okt, 2019, konform ist?
Haben deine Produkte alle eine ausreichende CE Zertifizierung? Wenn der Kunde sich verletzt, haftet der Verkäufer bei einer fehlenden CE Zertifizierung.
Sind deine Produkte ausreichend für Chemikalien und Materialien gekennzeichnet, wie BPA, und den Kennzeichnungsanforderungen der EU Regelung konform? Der Hersteller muss daher angeben, ob alle Kunststoffprodukte, wie z. B. Fitnessgeräten, Fahrradgriffe usw. mehr als 0,1g bestimmter Weichmacher enthalten (nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs).
Polycarbonat- und Epoxidharze werden aus Bisphenolen wie Bisphenol A hergestellt, und da viele Weichmacher nicht fest am Kunststoff gebunden sind, können sie wieder freigesetzt und von der menschlichen Haut absorbiert werden, was auch zu Abmahnungen/Anzeigen gegen den Shopbetreiber führen kann.
Hier ein Beispiel eines solchen Punkteplans den man an unser Risk Team senden kann:
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Um den Risikofaktor in meinem Shop so niedrig wie möglich zu halten werde ich folgende Dinge unternehmen:
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An erster Stelle siehe unseren neuen Artikel zu diesem Thema hier. Wir sehen auch, dass viele Besucher einen "Feel-Good Faktor" suchen beim online Einkauf. Zeigt man auf dem Shop, dass man sich für die Umwelt engagiert, z. B. mit einer Umwelt Plakette, wie die von OneTreePlanted oder Aspire Sustainability dann könnte man die Bounce Rates reduzieren.
Siehe auch unser Pachama Projekt dazu und unsere Reihe an "Carbon Offset" Apps:
Dann zum Thema “Ethical Shipping”, CSR (Corporate Social Responsibility), und der "Feel-good Factor"
Kunden suchen nach einem zusätzlichen Wohlfühlfaktor beim Online-Kauf. Einfach klicken und kaufen reicht heutzutage oft nicht mehr aus. Wenn dein Laden zeigt, dass du dich sozial engagierst oder umweltbewusst verkaufst, kannst du deinen Umsatz steigern.
Das Ethical Shipping betrifft also die Umweltbelastung des Versands und wie dein Unternehmen zur Reduzieren dieser Belastung beitragen kann. Hier kann beispielsweise die Internetmarke der deutschen Post ganz gut ins Spiel kommen. Viele versenden kleinere Waren aber als zu großes Paket was unnötig die Umwelt belastet. Es macht beispielsweise sehr viel aus was deinen "Carbon footprint" betrifft ob man per POST oder DHL versendet. Die Apps können dir helfen das Shipping besser für die Umwelt zu steuern sowie die Return Rates zu minimieren. In diesem YT-Video geht es um die Internetmarke in Dieter und Stefans easyDHL-App (mehr dazu weiter unten).
AGB Ankreuzfeld
An erster Stelle kann man ein Ankreuzfeld zum Warenkorb hinzufügen den man ankreuzen muss, um zum Checkout zu gelangen (Siehe weitere Tipps dazu hier in unserer Anleitung). Diese Option gibt es aber nicht für das Checkout, und wird auch NICHT vom Händlerbund als unbedingt rechtlich erforderlich eingestuft. Es steht z. B. in keinem Gesetz, dass Kunden den AGBs „aktiv“ zustimmen müssen durch das Setzen eines Häkchens (was sowieso nirgendwo gespeichert wird, denn man müsste hierfür eine Datenbank anbinden). Viel wichtiger ist, dass die AGB und Widerrufsbelehrung ausreichend im Shop und im Checkout Überprüfungsschritt verlinkt werden.
Auszug:
Bzgl. PayPal Express, meinem Kenntnisstand nach wurde der PayPal Express Checkout Button vom Händlerbund jetzt auch als rechtskonform eingestuft. Man kann aber auch eine Tiefenprüfung entweder mit Trusted Shops oder mit dem Händlerbund durchführen. Die werden dann eine Checkliste zusammenstellen die man durchführen kann um 100% rechtskonform zu sein. Viele dieser Anpassungen können auch in den Theme Spracheinstellungen umgesetzt werden.
Beispiel: Um Rückbuchungen zu eliminieren stelle sicher, dass du:
Lieferzeiten anzeigen: Lösung 1 - Produktbeschreibung
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, einen Lieferzeit-Richtwert anzugeben entweder in der Produktbeschreibung jedes einzelnen Produktes, im Titel, im Versand Tarif (siehe unten abgebildet), oder im Vendor Field -> "Lieferant - Lieferzeit: 4-6 Tage". Dies ist laut Händlerbund ausreichend, ohne die genaue Tage Anzahl angeben zu müssen, denn diese kann man ja nie genau wissen. Nicht vergessen, dass Shopify mit dem Händlerbund zertifiziert ist und auf vieles dieser Angaben muss in den Rechtstexten des Shops hingewiesen werden. Alle 5 Kästchen im Bereich "Rechtliches" in den Einstellungen sollen dabei ausgefüllt werden. Hier auch eine App die ggf. helfen kann diesbzgl.
Lösung 2 - Transportzeit in der Versandoption im Checkout angeben - siehe ein Beispiel:
Lösung 3 - Die individuelle Lieferzeiten über Metafelder auf der Produktseite anzeigen
Lösung 4 - Product Templates
Man kann auch unterschiedliche Produkte Templates anlegen für die verschiedenen Lieferzeiten und diese dann für die verschiedenen Produkte und Varianten anpassen.
Lösung 5 - Die Shipping Apps oder auch andere können das, brauchen aber dafür unseren CCS API
Ansonsten können bezahlbare Shipping Apps wie unsere "Bespoke Shipping" App, Shippo, oder Better Shipping, die die genauen Lieferzeit Angaben auch anzeigen. Diese brauchen jedoch unseren CCS API aktiviert und diesen bekommt man umsonst mit dem jährlichen Shopify Abo. Das dürfte auch mit der DHL App möglich sein, die individuelle Lieferzeiten anzuzeigen.
Den CCS Api kann man gratis aktivieren (was normalerweise $240 kostet) wenn man auf das jährliche Shopify Abo umsteigt. Vergesse nicht, dass man dabei im Abo auch 10% spart. Das wäre ein Gesamtersparnis von $336/Jahr im Basic Plan.
Von deutlichen Lieferzeiten für jedes Produkt anzeigen, bis hin zur Umwelt und der Erklärung, dass deine Produkte keinen Bisphenol A enthalten - wenn man alle oder fast alle der oben-gelisteten Punkte implementiert und dies auch groß auf der Homepage anzeigt, kann man quasi einen größeren Erfolg garantieren.🙂
Gabe
(Beitragender: @Michael_Singer)
Gabe | Social Care @ Shopify
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