Wir betreiben einen Getränkehandel online und haben mittels einer App die Funktionalität implementiert, dass für jedes Getränk der entsprechende Pfandwert mit in den Warenkorb gelegt und kalkuliert wird. Dafür ein eigenes Pfandwert-Produkt benutzt (die jeweils einen eigenen Preis in Abhängigkeit der Pfandhöhe hat). Bestellt man zum Beispiel eine Kiste 12er Kiste Coca-Cola mit 1L, wird ein Pfandflaschen-Produkt mit dem Wert 3,30€ ebenfalls in den Warenkorb gelegt und in der Bestellung berücksichtigt. Bei nur einem (!) 50l Bierfass wären es schon 30€ Pfand.
Nun ist es ja so, dass ja jede Transaktion die über den Shopify-Shop stattfindet eine
Transaktionsgebühr anfällt. Bei Paypal wären diese zum Beispiel 1%.
Das ist ein Problem, da die Pfandwerte (der Flaschenpfand) keine Gewinne sind, sondern lediglich ein Pfand. Damit müssen wir am Ende für jeden Einkauf der stattfindet (der eben immer Pfand hat) zusätzliche Gebühren zahlen. Mal kleiner, mal größer - aber bei der Anzahl an Einkäufen kommt dann doch schon eine Summe rum, die sich über einen längeren Zeitraum akkumuliert.
Frage: Wie kann man das “entwirren”, so dass wir auch nur wirklich den tatsächlichen Betrag (ohne Pfandwert) bezahlen müssen? Wir haben bereits in den Bestellungen versucht (Fulfillmentstatus: Nicht ausgeführt) die Pfandwerte zunächst zu entfernen, damit man die Berechnung so richtig hinbekommt (weil wir verdienen am Pfand ja nichts). Allerdings sind gerade bei Paypal-Zahlungen dann Probleme da wie z.B. dass im Shopify-Umsatz negativen Zahlen einkalkuliert werden und dass Shopify meckert, dass man den Kunden das Guthaben erstatten soll (da dieser über Paypal mehr bezahlt hat als nun in der Bestellung hinterlegt; keine Sorge - in der Rechnung (Lexoffice) wird der Pfandwert wie gesetzlich vorgeschrieben weiterhin aufgeführt).
Wir würden uns super über Hilfe und Anmerkungen freuen! Vielen Danke für die Hilfe!
@Tikoa das ist ein spannendes Thema und ich warte immer noch darauf das Shopify auf das Thema “Sicherheiten” (Kaution/Pfand) eingeht.
Allerdings würde ich in diesem Zusammenhang vermuten, dass die Transaktionsgebühr sich nicht auf die Gewinne, sondern auf die tatsächliche Transaktion bezieht (Bereitstellung der Dienste (Bezahldienstleistung), um eine Transaktion zu ermöglichen). Insofern solltet Ihr diese im Produktpreis berücksichtigen, um das auszugleichen. Selbst wenn jemand im Getränkemarkt mit EC-Karte zahlt, um Pfand zu bezahlen, wird eine Transaktionsgebühr fällig. Einzig der Steuersatz sollte beim Pfand bei 0% betragen.
Ihr könnt euch das wie eine Art Gewerbemiete vorstellen. Damit Ihr Produkte verkaufen könnt, benötigt ihr eine Gewerbefläche. Unabhängig davon, wie viel Gewinn oder Verlust Ihr macht oder welche Dienstleistung Ihr anbietet, habt Ihr diese zu bezahlen.
Das ist wie @Finer sagt. Es ist auch etwas, das ihr extern mit einem Steuerberater, einer externen App wie Lexoffice oder mit eurem Zahlungsanbieter oder Bank regeln müsst.
Du könntest das Pfand als eigenständiges ADD-ON Produkt im PRoduktstamm pflegen und es getrennt verkaufen. Du kannst auch die Transaktionsgebühren auf Basis des tatsächlichen Warenwerts berechnen und nicht auf dem Gesamtbetrag, der das Pfand beinhaltet. Oder eine Zahlungsmethode verwenden, die keine Transaktionsgebühren erhebt wie Banküberweisung oder Barzahlung bei Abholung. Auf diese Weise können die Gebühren vermieden werden. In jedem Fall empfehle ich, mit deinem Zahlungsanbieter in Verbindung zu setzen, um zu erfahren, welche Optionen verfügbar sind und welche am besten zum Geschäftsmodell passen.
Ihr beide habt sehr gute Anmerkungen gemacht und vor allem Aspekte erwähnt, die ich so nicht gesehen habe. Gerade das Argument mit EC-Karte vom Kunden ist schlüssig.
Wir bieten als Zahlungsmethoden Paypal, Barzahlung bei Lieferung und EC bei Lieferung an. Bei den letzten beiden haben wir keinerlei Transaktionsgebühren (wie @Gabe bereits anmerkte). Nur Paypal macht uns ein wenig Kopfzerbrechen an dieser Stelle.
Den zusätzlichen Betrag (bei 1% daher (Produktpreis + Pfandwert) / 100) auf den vorherigen Produktpreis draufklatschen wäre bisschen suboptimal. 2 von den 3 angebotenen Zahlungsmethoden ist (zumindest was Shopify betrifft) zum Glück nicht mit Transaktionsgebühren bei uns belastet. Der Pfandwert ist ja bereits als ein eigenes Produkt (mit Variationen) in den Produktstamm. Wird nur aus Kundensicht bisschen unflexibel und nicht transparent, wenn man den Pfandwert nicht mit in den Warenkorb mit reinlegt und die Abrechnung dann am Ende (höher) ausfällt. Sollte schon am besten “gemeinsam” in den Warenkorb (wie wir es bereits haben).
Du hattest den Satz erwähnt:
Wie würde man das genau anstellen?
Andernfalls müssten wir uns ggf. echt einmal mit Paypal auseinandersetzen und die mal fragen.
Jedenfalls coole Sache was ihr hier macht und nochmal dickes Danke für eure Hilfe!