Hey @Sandra26
Danke für den Link und was der Website-Betreiberin passiert ist, ist sehr bedauerlich. Das Problem ist dass die meisten Plattforms Google Fonts anwenden denn diese sind die einzigen sog. “Web-Safe Fonts”, sprich, sie sind WYSIWYG (what you see is what you get) und auch Barrierefreiheiten-freundlich, sprich, gut für User die irgendwie körperlich beeinträchtigt sind. Manche Händler haben versucht ihre eigenen Fonts auf der Webseite einzurichten was aber fast immer zu “Text Rendering” Probleme geführt hat auf verschiedene Browser und auch auf Handy.
Dann ist es auch so, dass die meisten Händler, v. a. in Deutschland, einen Cookie Banner eingerichtet haben die die IP des Users “anonymisieren” wie zum Beispiel die GDPR App von unseren deutschen Shopify Partner Beeclever oder die Cookie Consent Manager App.
Google Fonts. Wie es funktioniert:
Die Google Fonts API fordert Schriftdateien und CSS-Assets an und lädt sie herunter, damit beim Besuch einer Webseite die richtigen Schriftarten angezeigt werden. Diese Inhalte werden im Cache des Browsers gespeichert und bei Bedarf aktualisiert. Wenn die Cache-Assets des Browsers übereinstimmen, können verschiedene Domains die gleichen Assets verwenden. In Googles eigenen Worten:
Die Schriftdateien selbst werden ein Jahr lang im Cache gespeichert, was insgesamt dazu führt, dass das gesamte Web schneller wird: Wenn Millionen von Websites alle auf dieselben Schriftarten verlinken, werden sie nach dem Besuch der ersten Website zwischengespeichert und erscheinen sofort auf allen weiteren besuchten Websites. Manchmal aktualisieren wir die Schriftdateien, um ihre Dateigröße zu verringern, die Sprachabdeckung zu erhöhen und die Qualität des Designs zu verbessern. Das Ergebnis ist, dass Website-Besucher nur sehr wenige Anfragen an Google senden: Wir sehen nur 1 CSS-Anfrage pro Schriftfamilie, pro Tag, pro Browser.
Wenn der Besucher auf z. B. fonts.com die für die korrekte Anzeige der Seite erforderlichen Schriftarten noch nicht im Cache gespeichert hat, wird eine Anfrage an den Google-Server gestellt, um die richtigen Assets und Dateien zu beschaffen, die im Browser gespeichert und die erforderlichen Google Fonts geladen werden.
Und hier wird es knifflig: Sendet die API-Anfrage etwas, das mit personenbezogenen Daten im Sinne der Datenschutzgrundverordnung zu tun hat? Welche Fragen sollten wir stellen, um festzustellen, ob wir Maßnahmen ergreifen müssen?
Bei den gespeicherten personenbezogenen Daten handelt es sich mindestens um die IP-Adresse des Website-Besuchers. Und ja, das sind personenbezogene Daten im Sinne der DSGVO, da es sich um eine eindeutige persönliche Kennung handelt.
Als Webseitenbetreiber, der die Google Fonts implementiert hat, musst du also die Besucher deiner Website um Erlaubnis oder Zustimmung bitten, bevor die Anfrage an den Google-Server gestellt wird, und das kannst du mit den oben genannten Cookie Banner Apps machen.
Dies ist die Datenschutzerklärung von Google zu Google Fonts:
Die Google Fonts API wurde entwickelt, um die Sammlung, Speicherung und Nutzung von Endnutzerdaten auf das zu beschränken, was für die effiziente Bereitstellung von Schriften erforderlich ist.
Diese vage Aussage legt nahe, dass personenbezogene Daten (IP-Adresse) gespeichert werden, nachdem die Anfrage gestellt wurde, egal ob sie begrenzt ist oder nicht. Also ist eine Zustimmung erforderlich! Das bedeutet, dass die Website Google Fonts nicht von den Google-Servern laden kann, ohne vorher die Zustimmung einzuholen: Die Website muss Google Fonts sperren, die Zustimmung einholen und schließlich, nachdem die Zustimmung erteilt wurde, die Schriftarten laden. Die Cookie Banner Apps machen genau das.