Shopify zieht leider bei Bestellungen ins EU-Ausland (bspw. Schweiz) für alle Produkte 19% MwSt. ab, damit die Bestellung steuerfrei ist. Für Produkte wie Bücher zieht es aber auch 19% ab, obwohl diese ja nur 7% MwSt. haben.
Dass diese Bestellungen steuerbefreit sind ist korrekt, aber es wird eben zu viel Steuer abgezogen bei 7% Artikeln.
Wir haben Shopify Tax im Einsatz mit der dynamischen Steueranzeige (damit die Bestellung steuerbefreit ist).
Der Shopify Support hat selbst zugegeben, dass dies aktuell nicht nativ lösbar ist, es heißt auch in einem Help Artikel (https://help.shopify.com/en/manual/taxes/shopify-tax/considerations
"Calculations using Shopify Tax in the European Union and United Kingdom aren’t available in the following scenarios:
Orders that are shipped to a location other than one within the European Union or United Kingdom."
Wie habt ihr das Problem gelöst, dass zu viel Mehrwertsteuer von Produkten bei Bestellungen ins EU-Ausland abgezogen wird?
Edit: Produktsteuerüberschreibungen sind nicht die Lösung, da diese nicht für Steuerabzüge genutzt werden, nur für Steuerkalkulation.
Tax Overrides auf Produkt- oder Kollektions-Ebene erstellen, sprich, nur mit Büchern und weise den niedrigeren Satz (7 % oder 0 %) zu. Sollte auch bei Exporten außerhalb der EU funzen. Waren nach Shopify-Markets aufteilen.
Hi Ben, danke für deine schnelle Antwort - leider kann man Tax Overrides nur für Deutschland hinterlegen und nicht für ein Land wie die Schweiz. Um in einem Land wie der Schweiz einen Tax Override zu hinterlegen, muss man dort steuerregistriert sein, da man ja dann in dem Land Steuern erheben würde.
Damit sind Tax Overrides leider nicht die Lösung, in einem Shopify Artikel heißt es selbst, dass diese nur für die berechnete Steuer funktionieren, nicht aber für abgezogene Steuern also steuerfreie Lieferungen.
Wenn Du eine Steuerüberschreibung für Produkte mit reduzierter MWST. einrichtest, sollte Shopify auch nur diese 7% abziehen beim Versand ins Ausland. Habt Ihr das schon probiert?
Edit: Sorry, zu spät gesehen, dass dieser Vorschlag schon unterbreitet wurde
Yup, Shopify geht pauschal vom Standardsteuersatz (19 %) aus, wenn es eine Steuerbefreiung wegen Ausfuhr annimmt, unabhängig davon, ob das Produkt eigentlich dem ermäßigten Steuersatz (z. B. 7 %) unterliegt. Shopify behandelt Bestellungen in die Schweiz als steuerfrei (was korrekt ist). Die Steuerbefreiung basiert jedoch immer auf dem deutschen Standardsatz von 19 %, nicht auf dem für das Produkt gültigen Steuersatz. Es gibt also keine native Möglichkeit, Shopify zu sagen: „Hey, dieses Produkt hat nur 7 % – zieh auch nur die 7 % ab, wenn du steuerfrei rechnest!“
ABER vielleicht mit einer App wie OO ‑ EU Tax exemption / Exemptify / B2B Handsfree.
Ja, genau das ist das Problem.. Ich kann mir nicht vorstellen, dass niemand dafür eine Lösung hat? Oder einen Workaround?
Tatsächlich haben wir die B2B Handsfree App installiert, um innergemeinschaftliche Lieferungen abzudecken. Exemptify hatten wir auch getestet. Leider ist alles was diese Apps tun, die USt. Id zu prüfen und den Kunde dann auf steuerbefreit zu setzen - den Steuerabzug nimmt dann wieder Shopify vor.
Könnt ihr euch überlegen den Shop in ein B2C und ein B2B Shop zu splitten? Ist viel einfacher mit 2 separaten Shops.
Ansonsten, für Länder wie die Schweiz brauchst du dort tatsächliche Steuerregistrierung, um Overrides zu definieren. Overrides gelten auch nur für aktiv erhobene Steuern, nicht für die Netto-Berechnung bei steuerfreien Exporten (also dem Abziehen eines Standardsteuersatzes).
Oder du arbeitest mit zwei versch. Preislisten (Shopify Markets + Produkt-Duplikate) mit Duplikaten von Produkten nur für die Schweiz, bei denen du den Preis manuell so anpasst, dass der Endpreis der richtige ist, quasi den korrekten „steuerfreien“ Preis simulierst.
Ich bin am Überlegen & testen, für den internationalen Markt die Buchpreise um ca. 12% zu erhöhen, damit nach Steuerabzug der Nettopreis rauskommt, der bei einem Abzug von nur 7% zustande gekommen wäre..
Das wäre zumindest ein (hässlicher zugegebenermaßen) Workaround.
Seht ihr dabei irgendwelche Probleme/themen die dadurch entstehen?
Den Shop in B2B & B2C aufzutrennen würde glaube ich das nicht unbedingt lösen, da ja auch Privatkunden aus bspw. Schweiz bestellen und nicht nur B2B..
Zur Doku für alle, die das selbe Problem haben:
Wir sind jetzt mit feste Preise je Markt gegangen:
Einstellungen > Märkte > Internationaler Markt (Markt, in dem keine MwSt. berechnet wird im Checkout) > Produkte und Preisgestaltung.
Dort auf Produktebene den korrekten Nettopreis für die jeweiligen Produkte hinterlegen.
Für alle anderen Produkte, bei denen kein Wert hinterlegt wird, zieht Shopify ganz normal 19% ab.